AMBULANTE OPERATIONEN

Diese Behandlungsmethode hat sich in den letzten Jahren bewährt und wird sich in Zukunft verstärkt weiter durchsetzen. Zum einen, weil der Patient nach dem Eingriff zurück in seine gewohnte häusliche Umgebung entlassen wird. Zum anderen, weil durch ambulant erbrachte Eingriffe für die Krankenkassen ein enormes Einsparungspotential besteht. Nicht zuletzt werden auch durch den Patient aufgrund der hohen Auslastung der umliegenden Kliniken "heimatnahe" Versorgungsmöglichkeiten gewünscht. Es gilt als statistisch erwiesen, dass im Rahmen ambulanter Eingriffe wesentlich weniger postoperative Wundinfektionen als in der Klinik auftreten (sog. "Hospitalismus") und die Genesung der Patienten schneller erfolgt. Dadurch können auch die Zeiten der Arbeitsunfähigkeit reduziert werden.

Bei den in unserer Praxis durchgeführten ambulanten Operationen ist derselbe medizinisch-technische sowie personelle Standard wie in der Klinik gewährleistet und die Operationsräume entsprechen den strengen modernen hygienischen Standards. Der Patient wird grundsätzlich nur vom Praxisinhaber (Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie) operiert, nachdem dieser ihn persönlich untersucht und bezüglich den möglichen (auch alternativen) Behandlungsmethoden beraten hat. Die lückenlose Führung des Patienten durch den Praxisinhaber/Operateur ist somit stets gewährleistet. Am Operationstag ist der Operateur nach der Operation rund um die Uhr bei eintretenden Problemen oder Komplikationen für den Patienten stets erreichbar.

Eingriffe an der oberen Extremität
  • Nervenengpass-Syndrome (Karpaltunnelsyndrom, Sulcus-Ulnaris-Syndrom)
  • Sehnenscheidenverengungen ("Schnappfinger"), sog. Tendosynovitis stenosans
  • "Tennisellenbogen", Epicondylitis radialis humeri
  • Schleimbeutelentzündung, Bursitis olecrani
  • Nagelbettkorrekturen
  • Entfernung von Metallimplantaten (z.B. nach Handgelenksbruch)
  • Entfernung von Überbeinen (Ganglion-OP)
Eingriffe an der unteren Extremität
  • Pseudoexostose beim Hallux valgus
  • Hammerzehe
  • Exostosenabtragung (knöcherne Überbeine)
  • Nagelbettplastik / Nagelbettkorrekturen (Emmert'sche Plastik)
  • Entfernung von Metallimplantaten (z.B. nach Sprunggelenksbruch)
Eingriffe am Rumpf
  • Fremdkörperentfernungen
  • Talgdrüsenabszesse (infizierte Atherome)
  • Abszeß-Spaltungen
  • Excision von verdächtigen Hauttumoren
IGeL-Leistungen
  • Entfernung harmloser Fettgeschwülste (Lipome)
  • Entfernung verstopfter, nicht entzündlicher Talgdrüsen (Atherome)
  • Entfernung harmloser Hautveränderungen mit dem Laser
  • Entfernung von Piercings
  • Narbenkorrekturen auf Wunsch des Patienten
Voraussetzungen für ambulante Operationen
  • Keine akuten infektiösen Erkrankungen oder Fieber ("grippalen Infekte")
  • Keine schweren allgemeinorganischen Vorerkrankungen (z.B. koronare Herzerkrankung) oder andere bekannte persönliche OP-Riskien
  • Lückenlose (auch nächtliche) postoperative häusliche Betreuung und Begleitung auf dem Heimweg durch eine geeignete Person aus Familie, Nachbarschaft, Bekanntenkreis etc.
  • Ab einem Alter von ca. 50 Jahren (Richtwert) muss ein aktuelles EKG sowie ein aktuelles Blutbild (inkl. Gerinnungsstatus) mitgebracht und vorgelegt werden. Dies wird in der Regel durch den Hausarzt einige Tage vor der geplanten Operation durchgeführt.
  • Die Einnahme von gerinnungshemmenden Mitteln (orale Antikoagulanzien) muss vor der Operation beendet und durch niedermolekulares Heparin ("Thrombosespritzen") ersetzt werden. Dies erfolgt ca. 7-10 Tage vor dem geplanten Eingriff unter Kontrolle des Hausarztes. ASS muss in der Regel nicht abgesetzt werden. Ob ein Bridging und somit eine ambulante Operation in der Praxis in Frage kommt klären Sie bitte im Vorfeld mit Ihrem betreuenden Hausarzt.
Anästhesieverfahren

Folgende Anästhesieverfahren kommen in unserer Praxis zum Einsatz:

  • Lokalanästhesie (Betäubung ausschließlich des OP-Gebietes, geringste Nebenwirkungen)
  • Leitungsanästhesie (Blockade eines Nerven etwas entfernt vom OP-Gebiet, z.B. kompletter Finger)
  • Regionalanästhesie (Betäubung z.B. eines Armes) - Blockade von mehreren oder eines großen Nerven
  • Vollnarkose (In Kooperation mit der anästhesiologischen Praxis Taranienko / Dr. Rommel im GeZe Backnang)

Zusätzlich kann dem Patienten auf Wunsch eine Sedierung verabreicht werden ("Dämmerschlaf"). Die Kosten hierfür müssen vom Patienten selbst übernommen werden. In unserer Praxis kommt dazu ausschließlich das bewährte und sichere Medikament Midazolam zum Einsatz. Selbstverständlich wird während der gesamten OP-Dauer und - wenn nötig postoperativ - die Kreislauffunktionen sowie die Sauerstoffsättigung im Blut pausenlos überwacht.

Postoperative Betreuung

Nach erfolgtem Eingriff werden dem Patienten entsprechend den zu erwartenden Schmerzen ausreichend Schmerzmittel für zu Hause rezeptiert. Hierzu stehen sämtliche auf dem Markt erhältliche schwächere bis sehr starke Schmerzmittel (Opiate) zur Verfügung.

WICHTIGER HINWEIS:

Bitte beachten Sie, dass unabhängig vom Anästhesieverfahren postoperativ für mindestens 24 Stunden Fahruntüchtigkeit besteht! Je nach durchgeführter Operation kann dieser Zeitraum auch deutlich länger sein. Auf keinen Fall kann der Patient nach der Operation selbständig nach Hause fahren!